Der BD 2503 hat eine elektrische und eine Dampfheizung

Werner Beer  (Leiter Wagenwerkstatt Aarau)


Der Strom muss auch wieder zurück zur Quelle

Der kurz vor der Ablieferung stehende BD 2503 besitzt zusätzlich zur Dampfheizung

auch eine elektrische Heizung. Diese war schon in seiner letzten Funktion als Hilfswagen vorhanden.

Wir haben sie aufgearbeitet und unter der Doppelbank im Passagierabteil wieder eingebaut.

Damit könnte der Wagen in einem Sondereinsatz bei der MGB auch ohne Dampf geheizt werden.

Die Heizung wird ab der Zug-Sammelschiene mit 300 V (von der Elektrolok versorgt), gespeist.

300-VSammelschienen haben wir übrigens in alle Wagen eingebaut, um die Stromversorgung

bei Einreihung der DFB-Wagen in eine Komposition der MGB sicherzustellen.

Ein Abgang führt über eine Sicherung zum Hauptschalter im Personenabteil

und von dort zu den beiden Heizkörpern. Der Stromkreis zurück zur Lok muss unterbrechungsfrei

über die Schienen geschlossen werden. Die Achslager stellen auf diesem Weg keine

zuverlässige elektrische Verbindung dar. Mehr noch: die Rollenlager könnten durch Funkenbildung

mit Abbrand mit der Zeit Schaden nehmen. Die Lösung ist ein Schleifring mit Kontaktbürste

an der Radachse, der die Radlager niederohmig überbrückt und den Strom an ihnen vorbeiführt:

Ein Lagerbock mit federndem Hebel drückt den Kontakt seitlich an eine Scheibe,

die auf der Achse angepresst ist. Die Anordnung ist so gewählt, dass Höhen- und Seitenspiel der Achse

mit der Schwenkbarkeit des Hebels sauber aufgefangen werden. Verschmutzungen auf der Kontaktscheibe

können nicht entstehen, da die Bürste die Kontaktfläche dauernd reinigt.

 

Dacherdung sorgt für Sicherheit

Ein weiterer Aspekt ist beim Thema Erdung von Bedeutung: Für den äusserst unwahrscheinlichen Fall,

dass eine elektrische Oberleitung auf das Wagendach fallen sollte, ist eine gute Erdverbindung

des Daches mit dem Gleis wichtig. Sie führt zu einem raschen Abschalten durch die Schutzeinrichtungen

und stellt sicher, dass keine gefährlichen Berührungsspannungen entstehen. Die Dächer aller historischen

Wagen sind über die Plattformstangen gut leitend mit dem Chassis und damit mit den Gleisen verbunden.

Ein allfälliger Schaden an den Wagenlagern wird fur diesen Fall in Kauf genommen

 

 Der Schleifring (oder die Schleifscheibe)

ist auf der Achse des Wagens

montiert. Die Kontaktbürste ist federnd

befestigt und sorgt für sicheren Stromfluss

zur Schiene

 

Quelle: Sektionsnachrichten Aargau 2019/2